Was ist das?
4. September 2007 n-tv
Lafontaine wird nicht "geopfert"
Lothar Bisky, Parteivorsitzender Die Linke, heute im großen "n-tv Interview" (Zitate)
Zur Agenda 2010 und einer Koalition mit der SPD:
"Mit der Agenda 2010 habe ich nichts am Hut. Ich würde meiner Partei empfehlen, eine solche Sache abzulehnen und ich glaube, es gibt auch eine ganz breite Mehrheit in der Partei, die sagt, das ist keine Grundlage für eine vernünftige Politik."
Zur "Opferung" Oskar Lafontaines durch die Linke zugunsten einer rot-rot-grünen Koalition:
"Wenn es nach mir geht, gibt es solche Opfer nicht. Wer mit uns etwas zusammen machen will, der muss auch die Menschen akzeptieren, die bei uns das Vertrauen haben. Und dazu zählt Oskar Lafontaine. [...] Ich bin nicht bereit für irgendwelche Bauernhandel. Dann fängt ja die SPD an, unsere Personalpolitik zu bestimmen. Und das ist etwas übertrieben. Dann sollen sie es lassen, dann werden wir alleine weiterleben. Es kann nicht sein, dass eine Partei der anderen vorschreibt, wer ihr passt und wer ihr nicht passt. Solche Politik lehne ich ab."
Zum Banken-Skandal in Sachsen und politischen Konsequenzen:
"Milbradts Rücktritt wäre ein Segen. Es gibt ja auch noch einen anderen Skandal in Sachsen."
Zu einem erneuten NPD-Verbotsverfahren:
"Ich sage, es hat einen Sinn, wenn die V-Leute vorher abgezogen werden. [...] Ich fordere die Innenminister auf, ihre V-Leute sofort zurückzuziehen. Dann ist eine Klage auch erfolgreich. Aber sonst kann es wieder ausgehen, wie das Hornberger Schießen, und das wäre noch gefährlicher, als wenn man gar kein Verbot anstrebte."
Zu seiner "In-Frage-Stellung" des allgemeinen Schießbefehls an Mauer und Todesstreifen:
"Das habe ich nicht getan. Das ist eine Erfindung der Frankfurter Rundschau. [...] Was ich in dem Interview mit der Bild am Sonntag gesagt habe ist, dass mir nicht bekannt ist, dass ein Befehl des Nationalen Verteidigungsrates der DDR vorliegt. [...] Ich will das nicht relativieren, es ist geschossen worden. Die Toten an der Mauer waren ein schwerer Schlag auch für die sozialistische Idee. Ich rechtfertige da überhaupt nichts."
n-tv, 4. September 2007, 16.30 Uhr und 19.30 Uhr